Nachrichtenarchiv

Am Morgen nach der Orkannacht zeigte sich der See im Nieselregen von seiner friedlichen Seite; an der Boje gekenterte Boote, gebrochene Masten und abgerissene Äste ließen aber erahnen, wie der Sturm auch auf der Fraueninsel gewütet haben musste.Die Steuermannsbesprechung unter Charly Zipfers Leitung war kurz (von oben kam's feucht), dann schickte uns Hannes Niggl bei nettem Wind aus West auf den Up- and Down – Kurs. So angenehm der Wind zum Segeln auch war, so tückisch waren auf der Kreuz die dauernden Winddreher. Ständig dem Wind zu folgen ist nicht jedermanns Sache und erfordert schnelle Wenden, prompt ist ein Vorsprung verschenkt. Die Dreher machten auch das Spi-Fahren nicht einfach: Entweder häufig schiften oder auf dem gleichen Bug höher oder tiefer segeln. Chiemseetypisch schlief unmittelbar vor der letzten Leetonne der Wind ein und drehte um 180° auf Südost. Nicht nur im Neuen Testament (Matth. 20.16), auch bei der Chiemseemeisterschaft werden manchmal die Letzten die Ersten sein. Kurios danach auch die Wertung nach berechneter Zeit in der Einheitsklasse: Zwei Boote sind sekundengleich (Tobias Janker auf Laser; Christian Huber auf Dyas 1:49:54), fünf Boote kamen innerhalb von zwei Minuten ins Ziel. Hier der aktuelle Stand. Nach dem Zieldurchgang besann sich der Wind, drehte wieder auf West und wurde zum „Hoamdreiber“ für die SRVler. Nichtsdestotrotz ließen wir uns vor Seebruck gerne von Robert Kolbinger im Sturmboot aufsammeln und in den Hafen schleppen. Der Grund: Von Westen kam eine dunkle Regenfront und -wie könnte es anders sein- der Wind war eingeschlafen. Im Dauerregen ging's ans Auskranen und Zudecken, aber wie heißt's so schön: Es gibt keine falsche Kleidung oder so ähnlich.  Das Thema Winddrehungen und die erforderlichen Reaktionen oder Nicht-Reaktionen darauf hat bereits große deutsche Dichter und Denker beschäftigt, die tröstende Worte bereithalten:

Fehler hier und Fehler dort,
mal in Süd und mal in Nord
Fehler auch in West und Ost
lehrreich ist die Fehlerkost.
Fehler gestern, Fehler heute,
Fehler machen alle Leute.
(Albin Pötzsch, Coswig)

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